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Grundlagenkurs - Malerei

Die Grundlagen der Malerei

Zeichnen

 

Der Kurs beginnt mit einer kurzen Einführung in die Technik des Zeichnens, s.a. meinen Blog-Artikel "Wie lernt man Zeichnen".

 

Die Bewegungen des Pinsels beim Malen sind denen des Stiftes beim Zeichnen sehr ähnlich. Kann ich einen Gegenstand nicht zeichnen, kann ich ihn auch nicht malen. Daher erproben wir zuerst das Zeichnen, später findet die Zeichnung in Form von kleinen Skizzen Verwendung. Mit kleinen Zeichnungen, Daumennagelskizzen, kann man sich Vorstellungen davon verschaffen, wie das fertige Bild aussehen kann.

Grundieren

Die Grundierung ist das Fundament des Bildes. Die Grundierung beeinflusst den Farbauftrag und die Farbwirkung. Man kann gekaufte Grundierungen verwenden, diese aber auch leicht selbst herstellen. Der Unterschied zwischen selbstgemachter Grundierung und gekaufter ist wie selbstgekochtes Essen und Convenience Food. Grundiert man Holztafeln aus dem Baumarkt, bekommt man günstige Malgründe, auf denen sich hervorragend malen lässt. Die grundierte Holztafel steht im Farbauftrag zwischen Papier und Leinwand. Sie vereint die Vorteile beider Materialien. Übrigens, platzt die Farbe vom Bild ab, dann oft wegen einer schlechten Grundierung. Grundieren gehört also auf alle Fälle in einen Grundlagenkurs.

Einführung in die Grisaille-Malerei

Schwarz – Weiß in der Malerei

Schwarze und weiße Farben sind leicht herzustellen. Seit der Mensch in Bildern denkt kommen sie daher in der Malerei vor. Spätestens im ausgehenden Mittelalter hatte sich bereits eine fundierte Maltechnik mit definierten Arbeitsschritten entwickelt. Generationen von Malern haben die Grisaillemalerei angewandt, so dass man davon ausgehen kann, dass diese Malweise gut durchdacht ist.

 

Erfahrungsgemäß ist die Grisaillemalerei gerade für Anfänger hervorragend geeignet.

Kann ich einen Gegenstand nicht im Hell-Dunkel-Kontrast malen, kann ich ihn gar nicht malen. Schwarze und weiße Farbe sind die einfachsten Mittel, um einen Gegenstand darzustellen. Man muss dabei keine komplizierten Farbgesetze kennen oder beachten. Wie Schwarz-Weiß-Bilder aussehen, können wir uns alle aufgrund unserer Erfahrung vorstellen.

Der Teilnehmer lernt hier, wie (und in welcher Reihenfolge) z.B.

 - eine graue Farbe gemischt wird,

 - exakte Tonwerte in entsprechende Bildstellen einzusetzen sind,

 - ein Bild aufgebaut wird,

 - Licht und Schatten am wirkungsvollsten inszeniert werden können,

 - die Wirkung des Farbauftrages zu beachten ist.

 

Die in der Schwarz-Weiß-Malerei erworbenen Erkenntnisse werden in die polychrome Malerei im Laufe des Kurses übertragen.

 

Welche Bildwerke man mit der klassischen Farbkombination Schwarz, Weiß, lichter Ocker, Englisch Rot und ein wenig Ultramarinblau erzielen kann, sieht man an dem Meisterwerk von Josef Wenglein, „Die Kalksteinsammlerinnen im Isarbett“. Lesen Sie dazu auch meinen Artikel auf Focus-Online.

 

Zum Thema Hell-Dunkel-Malerei s. meinen Blogartikel Chiarosuro.

Eine Farbe, z.B. Weiß

Ein Bild in nur einer Farbe zu malen geht fast nicht. Weiße Farbe auf weißer Grundierung oder weißem Papier wird keine überwältigenden Ergebnisse liefern. Man braucht also weitere Farben, mit denen man die weiße Farbe abtönt. Der Sinn dieser Übung ist es, sich mit einer Farbe genauer zu beschäftigen. Dies ist eine alte akademische Übung, mit der die Professoren ihre Studenten gegängelt haben (nach der Akademiezeit macht man es dann freiwillig).

 

Heutzutage wird oft die Farbe Schwarz eingesetzt und die Studenten dürfen eigene Gegenstände mitbringen. Ich musste mich aufgrund organisatorischer Gegebenheiten auf Unkompliziertes, wie Pilze und Knoblauch, reduzieren. Geübt wurde nur kurze Zeit auf Papier, um die Übung vorzustellen.

Malen einer Farbtube

Bei dieser Übung sollen lebendige Grauwerte gemischt und eine entsprechende Buntfarbe eingesetzt werden.

 

Das Aluminium einer zerdrückten Farbtube erscheint in helleren und dunkleren Grauwerten. Dabei sind es lebendige Graufarben und Lichtakzente, die der Tube ihren Charme verleihen. Die Tuben sind farbverschmiert und haben außerdem ein farbiges Etikett. Nach dem Aufbringen der gemischten Grauwerte können jetzt erste Farbwerte im Bild eingesetzt werden. Wie ein lebendiger Pinselstrich, der Ductus, Schwung in die Malerei bringt, kann hier ebenfalls erfahrbar werden.

Untermalung und Lasur

am Beispiel einer Zitrone

Die Zitrone wählte ich deshalb, weil sie relativ einfach zu malen ist, auch hat man am Ende ein kleines Bild für die Küche. An diesem einfachen Gegenstand kann ich jedoch viel Wissen und Arbeitsschritte vermitteln.

 

Gemalt wird dabei auf eine selbstgrundierte Holztafel.

 

Zuerst wird die Zitrone gezeichnet. Mit diesem "Bewusstmachungsprozess" entwickeln die TN eine Vorstellung davon, wie die gummiartige Schale im Bild dargestellt, wie der Schatten gemalt wird und wie das Bild komponiert werden soll.

 

Dann legen wir los. Die Zitrone wird auf die Holztafel mit Farbe skizziert, dann die Struktur der Zitrone mit Pinselstrichen und verdünnter zu pastoser Farbe angelegt.

 

Ist das Bild getrocknet, streichen wir die Lasuren über das Bild. Fertig.

 

Sinn der Zitronenbilder ist, den Teilnehmern zu demonstrieren, dass ein Bild aufgrund erlernbarer Arbeitsschritte gut gemalt werden kann. Bisher waren alle recht stolz auf ihr kleines Meisterwerk.

 

Übrigens, die berühmten Selbstportraits von Albrecht Dürer sind in dieser Malweise vom Meister gemalt worden

Gebrochene zu leuchtender Farbe

Der Bunt-Unbunt-Kontrast

 

Es gibt vier, ganz genau aber fünf Möglichkeiten, um eine Farbe zu brechen. Eine Farbe brechen heißt, ihr die Leuchtkraft mehr oder weniger wegzunehmen.

 

Das hat zwei Vorteile. Wir legen ein Bild leichter in gebrochenen Farben an. Auf das fast fertig gemalte Bild können dann leuchtende Farbakzente gesetzt werden und das Bild wird dadurch lebendig. Um eine Farbe zum Leuchten zu bringen, wird neben einem "stumpfen" oder gebrochenen Farbauftrag ein leuchtender Farbakzent gesetzt.

 

Hat man die oben genannten Techniken verinnerlicht, kann man von der Graumalerei auf das Malen mit Farben übergehen.

 

Der Bunt-Unbunt-Kontrast findet insbesondere in der Pleinairmalerei (Freiluftmalerei) seinen Einsatz.

Bildkomposition

am Beispiel einer Melone

Lese zum Thema Bildkomposition noch meinen Artikel Wie Bilder wirken?

Farben mischen lernen

Erst wenn man weiß, wie sich z.B. die Farbe Orange definiert, kann sie gemischt werden. Ebenso Grün und Violett. Welche Farben lassen sich am besten mischen? Kann man mit drei Farben wirklich alle Farben mischen und was sind die Quasi-Grundfarben?

 

In dieser Einheit gibt es eine kurze Einführung in das Farbenmischen.

Bildaufbau mit zwei Buntfarben

der Komplementärkontrast

 

Die schwarze Farbe haben wir nun verbannt. Wir malen ein Bild nur aus Buntfarben.

Die Frage, die sich sofort stellt, ist, welche Farben soll ich denn nehmen? Hier beginnt die erste Einführung in die Farbtheorie. Große Theorien interessieren den Maler meist nur dann, wenn sie zu noch besseren Bildern führen. Daher halte ich den Begriff „Praxis der Farbe“ hier für angemessener.

 

Nimmt man z.B. die beiden im Farbkreis gegenüberliegenden Farben und malt damit, bewegt man sich immer in einem Farbgesetz. Alle Farbmischungen passen zusammen, da die komplementären Farbpaare ein Farbgesetz bilden. Die Farbgesetze stehen mit unserer Farb-Wahrnehmung in Zusammenhang.

 

Ich wähle in diesem Kurs Beispiele und Sujets aus der gegenständlichen Welt, da diese uns allen bekannt sind und die Lehre so verständlicher zu vermitteln ist.

 

Alle Arbeitsschritte erkläre ich anhand meiner Vorlagen und natürlich male ich wie immer vor.

 

Inhaltlich Verantwortlicher gemäß § 18 Abs. 2 MStV ist, 

©Gerhard Marquard, Landsberg am Lech, Juni 2017

Mein Text darf nur mit meiner schriftlichen Erlaubnis verwendet werden.


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