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Was bringt mir die Farbenlehre? (Fr, 05 Sep 2025)
Farbenlehre Grundlagen, Geschichte und Nutzen für Künstler Was ist Farbenlehre? Die Farbenlehre beschreibt, wie Farben entstehen, wie sie zueinander in Beziehung stehen und welche Wirkung sie auf den Betrachter haben. Für Maler, Designer und Kreative ist sie ein unverzichtbares Werkzeug: Sie hilft beim Mischen von Farben, beim bewussten Einsatz von Farbkontrasten und beim Erzeugen von Harmonie und Spannung in Bildern. Geschichte der Farbenlehre Die Ursprünge der Farbenlehre reichen bis in die Antike zurück. Schon Aristoteles und Ptolemäus fragten sich, wie Farben entstehen und sich mischen lassen. Im Mittelalter beschäftigten sich arabische Gelehrte wie Ibn al-Haytham mit dem Einfluss von Licht auf die Farbwahrnehmung. Im 18. Jahrhundert brachte Isaac Newton mit seinem Werk „Opticks“ (1704) eine wissenschaftliche Wende: Er zerlegte das Licht in ein Farbspektrum und legte die Grundlage für eine systematische optische Farbenlehre. Im Laufe der Jahrhunderte griffen Künstler wie Leonardo da Vinci, Goethe und später am Bauhaus Johannes Itten die Farbtheorie auf und entwickelten Ansätze, die bis heute für Maler und Gestalter relevant sind. Der Farbkreis – das Herzstück der Farbenlehre Der Farbkreis ist das zentrale Werkzeug für Maler und Gestalter. Er zeigt auf einen Blick die Beziehungen zwischen den Farben: Primärfarben: Rot, Gelb, Blau – sie sind Grundfarben und nicht mischbar. Sekundärfarben: Orange, Grün, Violett – entstehen durch Mischung zweier Primärfarben. Tertiärfarben: Mischungen aus Primär- und Sekundärfarben. Mit dem Farbkreis erkennst du sofort, welche Farben harmonieren und welche sich kontrastieren.
Farbmischungen – das praktische Handwerkszeug Für den Maler ist die Fähigkeit der Farbmischung zentral. Dabei geht es um mehr als das reine Kombinieren von Tönen: Abtönen: Einer Tubenfarbe – zum Beispiel Rot – wird eine kleine Menge Gelb beigemischt. Dadurch wirkt der Farbton lebendiger und verliert den etwas sterilen Charakter einer reinen Tubenfarbe. Ergänzt man nun noch ganz wenig Weiß, bleibt die Farbe weiterhin Rot. Sie kippt weder ins Rosa noch ins Orange. Brechen: Nur reinbunte Farben lassen sich brechen, während Erdfarben bereits in ihrem Charakter gebrochen sind. Beim Brechen verliert die Farbe ihre Leuchtkraft – mal sanft, mal deutlich, je nach Methode. So entstehen natürliche, harmonische Töne, die sich flexibel ins Bild einfügen lassen. Nuancen finden: Feine Abstufungen und Schattierungen machen den Unterschied zwischen einer starren Farbfläche und einer lebendigen Malerei. Beispiel 1: Ein reines Himmelblau wirkt oft künstlich. Wird es leicht abgetönt oder gebrochen, entsteht ein natürlicher, glaubwürdiger Farbton, der in einer Landschaft harmonisch wirkt. Beispiel 2: Aus Blau und Gelb entsteht ein frisches Grün. Wird diesem Grün etwas Rot beigemischt, wird es gedämpft und wirkt natürlicher, perfekt für Landschaftsmalerei.
Farbkontraste – das Stellwerk der Farbwirkung Die Farbenlehre unterscheidet verschiedene Farbkontraste, die jedem Bild Tiefe und Ausdruckskraft verleihen: 1. Hell-Dunkel-Kontrast: Helle und dunkle Töne schaffen Tiefe. 2. Mengen- oder Quantitätskontrast: Unterschiedliche Mengenanteile einer Farbe erzeugen Gewichtung und Spannung. 3. Bunt-Unbunt- oder Qualitätskontrast 4. Komplementärkontrast: Gegenüberliegende Farben im Farbkreis (z. B. Rot–Grün, Blau–Orange). Sie steigern sich gegenseitig in ihrer Intensität. 5. Simultankontrast: Farben beeinflussen sich optisch untereinander. Z.B.: Du mischst eine Farbe auf der Palette, sieht richtig aus, du malst diese Farbe auf dein Bild und jetzt wirkt sie viel zu dunkel. Das war der Simultankontrast. 6. Farbe-an-sich-Kontrast (Farbtheorie nach Itten): Farben 1. und/oder 2. Ordnung, mindestens drei Farbgruppen, klar voneinander getrennt. 7. Warm-Kalt-Kontrast: Warme Farben (Rot, Gelb) wirken aktiv, kalte (Blau, Grün) eher beruhigend. Diese Kontraste gezielt einzusetzen, entscheidet oft über die Bildwirkung.
Praktische Vorteile der Farbenlehre für Künstler Die Beschäftigung mit der Farbenlehre bringt konkrete Vorteile: - Sicherheit beim Farbmischen und Anpassen von Tönen. - Klarheit über wichtige Farbkontraste für die Komposition. - Orientierung bei der Auswahl von Farbharmonien. - Mehr Ausdruckskraft durch bewusst gesetzte Farbakzente. Wer seine Farben kennt, kann Bilder lebendig gestalten, ohne sich im Chaos der Töne zu verlieren. Kleine Übungen zur Farbenlehre Die Theorie wird erst lebendig, wenn du sie ausprobierst. Drei einfache Übungen für dein Atelier: 1. Eigenen Farbkreis anlegen Male die drei Primärfarben auf Papier oder Leinwand. Ergänze die Sekundär- und Tertiärfarben. So erarbeitest du dir dein persönliches Nachschlagewerk. Angeblich hatte Eugene Delacroix einen Farbkreis an seiner Atelierwand hängen und notierte zu jeder Farbe Ergänzungen aus seiner Praxis. 2. Komplementärfarben testen Male eine Fläche in Rot. Setze daneben eine Fläche in Grün. Beobachte, wie die Farben leuchten. Dann mische Rot ins Grün – und sieh, wie der Kontrast sich verändert. 3. Bildwirkung durch Mengenverhältnisse Gestalte ein Bild fast komplett in Blau. Füge nur einen kleinen Akzent in Orange hinzu. Die Kraft des Kontrasts wird dich überraschen. Unterschiedliche Ansätze der Farbenlehre Die Farbenlehre ist vielfältig und wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet: - Optische Farbenlehre: physikalisch, erklärt Licht und Spektrum. - Künstlerische Farbenlehre: praxisnah, für Malerei und Gestaltung. - Druckfarbenlehre: mit CMYK-Modell für Druckverfahren. - Farbenpsychologie: untersucht die Wirkung auf Emotionen. - Farbmetrik: misst Farben und definiert Farbräume (z. B. Munsell, Ostwald, Küppers). Je nach Zielsetzung kann ein Ansatz hilfreicher sein, für den Maler bleibt jedoch die künstlerische Farbenlehre das Fundament. Farbe = Vieldimensional Die Farbenlehre ist kein starres Regelwerk. Sie ist ein Werkzeugkasten, der dich unterstützt, deine eigene Bildsprache zu entwickeln. Sie zeigt dir Wege auf – aber das eigentliche Geheimnis liegt in deinem künstlerischen Empfinden. Wer die Regeln kennt, kann bewusst mit ihnen spielen und sie im richtigen Moment brechen. Inhaltlich Verantwortlicher gemäß § 18 Abs. 2 MStV ist,  Gerhard Marquard, Josef-Kloo-Str. 1 B, 86899 Landsberg am Lech, September 2025 Mein Text darf ohne meine schriftliche Erlaubnis nicht in Kursen o.ä. verwendet werden. Auf Sozialen Medien darf dieser Artikel ohne Erlaubnis geteilt werden.
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Tuschezeichnungen mit Stangentusche (Wed, 06 Aug 2025)
Zeichnen als Weg in die Stille Landschaften in Tusche Zeichnungen erzählen meistens mehr, als das, was auf dem Papier zu sehen ist. Ein Hügel, ein Baum, ein Himmel und eine Möwe, die lautlos ihre Linien ins Blaue zieht. Die gezeichnete Landschaft spiegelt die Gedanken des Zeichners und seine Erinnerung an das Gesehene. Auf Youtube kannst du mitverfolgen, wie mein Mappenwerk „Landschaften zeichnen mit asiatischer Tusche“ entstanden ist.   Am Sonntag, 20. Juli 2025, zeigte ich auf meinem Youtubekanal, die erste Zeichnung. Es sollten nur einige Tuschezeichnungen werden, dann aber machte es mir so viel Spaß, dass ich mich zu einem Mappenwerk entschloss. Ausschnitt von Tuschezeichnungen für das Mappenwerk Das Mappenwerk Es gibt unterschiedliche Ansichten darüber, was ein Mappenwerk ist. Ich erkläre hier, was es für mich darstellt.   Es sind immer Grafiken, Papierbilder oder Zeichnungen zu einem bestimmten Thema, die ich inhaltlich zugeordnet für ein Mappenwerk aussuche. Für das Mappenwerk „Pescalitos“ hatte ich xx Zeichnungen angefertigt, aber im Mappenwerk enthalten ist nur eine Auswahl aus diesem Gesamtwerk. Dabei geht es nicht um gelungenere und weniger gute Zeichnungen, sondern um "das Team, das „matcht“. Es wäre schade, wenn "das Team", bestehend aus inhaltlich und künstlerisch zusammenhängenden Zeichnungen, Grafiken oder Papierbilder, durch Einzelverkäufe zerpflückt werden würde. Die nicht enthaltenen Zeichnungen stehen für sich alleine, sie sind die "Einzelsieger" dieses Projektes. Die Mappe selbst dient zum Sammeln und als Aufbewahrungsort und Schutzhülle für Papierbilder und Zeichnungen. In ihr finden z.B. Zeichnungen, Aquarelle, Papierbilder jeglicher Art übersichtlich geordnet und oft auch inspirierend beim späteren Durchblättern ihren Platz. Tuschezeichnung, Landschaft, Zeichnung zum youtubevideo Tuschezeichnungen mit reibetusche, Landschaften
Die Zeichen-Challenge Du würdest gerne Zeichnen, aber ... Eine Abhilfe kann meine kostenlose Zeichen-Challenge sein. Hier erfährst du mehr. Zeichnen ohne Druck Meine Tuschezeichnungen als Mappenwerk Jede Zeichnung dieser Mappe zeigt eine reale Landschaft: Ein Weizenfeld in Bayern, eine Sommerwiese, ein Gebirgskamm bei Föhnwind. Die Anfertigung jeder Zeichnung habe ich mit einem Video dokumentiert, du findest es in meinem Youtubekanal Kunst-geht-so! Vom ersten, tastenden Pinselstrich bis zur letzten Linie kannst du miterleben, wie sich die Zeichnung entwickelt. Warum Tuschemalerei mit der selbst angeriebenen Tusche? In einer Welt, die sich immer schneller dreht, mit Nachrichten, die sich überschlagen, um über immer weniger rosige Zukunftsprognosen zu berichten, haben wir mit der Ausübung der asiatischen Tuschemalerei eine Möglichkeit, uns in Achtsamkeit und Gelassenheit zu üben, um in uns ruhend die innere Balance als Gegenpol zur äußeren Welt zu entwickeln. Tuschezeichnung, Tuschemalerei, Landschaft in Bad Heilbrunn Im Daoismus heißt es: „Tu nichts und nichts bleibt ungetan.“   Ein Paradox, das in der Tuschezeichnung lebendig wird: Der Pinsel folgt natürlich dem Willen, aber er folgt auch dem Atem und einer inneren Leere, die die Zeichnung während des Zeichnens füllt.   Diese Haltung stammt aus der chinesischen Gelehrtenmalerei (wenrenhua), die sich ab der Tang- und Song-Zeit (7.–13. Jh.) entwickelte: Künstler wie Shitao oder Bada Shanren malten nicht zur Dekoration, sondern als meditative Praxis. Auch im Zen-Buddhismus Japans, etwa in der Suibokuga-Tradition, wurde das Malen zur Form der Achtsamkeit. Die Reduktion auf Schwarz und Weiß, auf Linie und Leere, ist kein Verzicht, sie ist Konzentration. Tuschemalerei verlangt innere Ruhe und schenkt sie zugleich.   Meines Wissens nach fing der asiatische Zeichner damit an, dass er sich zum Zeichnen zuerst Zeit nahm, dann die Tusche anrieb und sich von dem mahlenden Geräusch der Stangentusche in der Reibeschale zu seiner Pinselzeichnung inspirieren ließ. Eine realistische Zeichnung, die direkt vor dem Motiv entstand, wurde nie angestrebt.   Zum ZEN-Zeichnen habe ich diesen Blogartikel geschriben, ZEN in der Kunst des Zeichnens. Bestätige jetzt meine Empfangsmail, die findest du evtl. im Spam-Ordner. Füge meine Mailadresse in dein Adressbuch ein, sonst landet der Newsletter immer im Spamordner. Bis bald, ich bedanke mich für dein Interesse.    
Chi Pai Shi Meister der lebendigen Linie   Einer der wichtigsten Tuschezeichner des 20. Jahrhunderts war Chi Pai Shi (Qi Baishi, 1864–1957). Er begann als Holzschnitzer und brachte später seine ganze Lebensbeobachtung in scheinbar einfache Motive ein: ein Insekt, eine Blume, ein Fisch.   Seine Bilder wirken leicht, spontan und gleichzeitig spürt man die geistige Tiefe und die Einsicht ins Leben von Chi Pai Shi.   Sein Credo: „Was aus dem Herzen kommt, wird Menschen berühren.“   „Der Maler im herbstlichen Hain“ so heißt das Buch von Lothar Günter Buchheim, das den Maler Chi Pai Shi portraitiert. Es sind einige Zeichnungen abgebildet, die durch die berührenden Bildtitel wahrgenommen werden, wie: „Diese Steine habe ich wirklich gesehen“ oder „Durch diesen Aprikosenhain ging ich als junger Mann“. Natürlich finden sich über Google Abbildungen im Netz. Tuschemalerei, Landschaft bei Kaufering Landschaftsmalerei, Berge bei Bad Heilbrunn
Zeichnung & Prozess In der traditionellen Tuschemalerei werden viele Regeln beachtet. Diese gibt es z.B. für die Handhaltung, wie der Pinsel zu führen ist und wie ein Motiv umgesetzt wird. Das ist alles ein Teil der asiatischen Kultur.   Ich möchte die asiatische Kultur aber nicht kopieren, da sich eine andere Kultur nicht einfach „abkupfern“ lässt. Die Ausstellung der Tuschzeichner Vor einigen Jahren habe ich in einer Ausstellung von japanischen Tuschemalern eine Tuschezeichnung gekauft. Die Zeichner waren anwesend, auch ihr Lehrer, die Ausstellung war in meiner Heimatstadt. Eigentlich  hätte ich eine Kalligraphie kaufen wollen. Nachdem ich meine Favoriten gefunden hatte, wollte ich natürlich wissen, was da geschrieben steht. Es waren alles martialische Sprüche aus dem Alten Testament. Ich fragte den Lehrer, warum er denn kein Haiku als Textvorlage genommen hat. Seine Antwort war: „Weil das die Kultur hier ist“. Für Christen ist aber der neue Bibelteil maßgebend. Ich erwarb dann von seiner Schülerin eine Zeichnung, die einen Berg zeigt. Die Zeichnung hängt immer noch in der Wohnung und ich sehe sie mir gerne an.   Zeichne ich mit asiatischen Tuschen und Pinseln, dann versuche ich gar nicht erst, asiatischen Originalen nahezukommen, es würde mir niemals gelingen. Es gibt eine Textstelle im Roman „Dienstags bei Morrie“ von Mitch Albom, wo der alte Professor seinem ehemaligen Studenten rät: „Wenn dir die Kultur, in der du lebst, nicht gefällt, dann erschaffe dir eine eigene“. Was für eine Freiheit steckt in dieser Aussage!   Ich für mich, und niemandem muss gefallen, was ich tue, verwende ich die Reibetusche und die Pinsel und zeichne so, wie es mir aus den Fingern fließt. Landschaftsmalerei mit Reibetusche Pinselzeichnung, Tuschemalerei, Landschaft, Wolke über dem Berg
Das Mappenwerk Mein Mappenwerk wird mindestens fünf Originalzeichnungen enthalten, jede auf Papier und handsigniert, und du kannst den gesamten Entstehungsprozess sehen und nachvollziehen. Klicke hier zu meinem Youtubekanal und zu den Videos:   Zur Mappe / zum Galerie-Shop, ab September im Angebot Das Mappenwerk, chinesische Landschaftsmalerei aus Bad Heilbrunn Die Videos Thumbnail zum Youtubevideo Nr. 1, Zeichnen mit Stangentusche Landschaftsmalerei mit Reibetusche, Thumbnail zum Video Zeichnen mit Reisetusche, Landschaft als Tuschemalerei, Thumbnail zum Video Thumbnail für mein Video, Scheune im Dornröschenschlaf, Tuschemalerei
Kurse und Workshops Boesner boesner Bad Reichenhall, 13.09.2025 - Magie aus Licht und Schatten – entdecke die Kraft von Hell und Dunkel boesner Forstinning , 24.10.2025 - Farbfeldmalerei boesner Leinfelden-Echterdingen, 08.11.2025 - Zeichnen lernen für Anfänger boesner Augsburg, 12.12.2025 - Vom Gegenstand zum abstrakten Bild Kunstakademie Eigenart, Bad Heilbrunn Akt zeichnen und malen, 18. bis 22. August 2025 Urbansketching, Reiseskizze, Landschaftsskizze, 06. bis 09. September 2025 Malakademie München Urban Sketching, 9.30-12.30 Uhr, 13./20. Oktober, Kunst im Turm Bar-Rock, reloaded, 13.30-16.30 Uhr, 13./20 Okt., Kunst im Turm Inhaltlich Verantwortlicher gemäß § 18 Abs. 2 MStV ist,  Gerhard Marquard, Josef-Kloo-Str. 1 B, 86899 Landsberg am Lech, August 2025 Mein Text darf ohne meine schriftliche Erlaubnis nicht in Kursen o.ä. verwendet werden. Auf Sozialen Medien darf dieser Artikel ohne Erlaubnis geteilt werden.
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