Werde einer von uns!
(Do, 25 Sep 2025)
Inktober 2025
Gemeinsam durch den Tusche-Oktober
Woher kommt der Inktober?
2009 hatte der US-Illustrator Jake Parker eine einfache Idee: einen Monat lang jeden Tag mit Tusche zeichnen, um den eigenen Strich zu verbessern und eine tägliche Routine zu entwickeln.
Er nannte diese Challenge Inktober, ein Wort aus Ink (Tinte) und October (Oktober).
Was als persönliches Experiment begann, ist längst zu einer weltweiten Bewegung geworden. Jedes Jahr im Oktober greifen Millionen Menschen, Profis, Hobbyzeichner, komplette Einsteiger, zu
Stift und Papier, posten ihre Ergebnisse unter dem Hashtag #inktober und motivieren sich gegenseitig.
Tusche & Tinte, dazu habe ich einen Blogartikel geschrieben, den findest du hier.
Die „Prompts“
tägliche Begriffe als Anstoß
Für jeden Tag gibt es ein Stichwort, den sogenannten Prompt. 2024 standen zum Beispiel Wörter wie Map, Spice oder Rise auf der Liste. Die Begriffe sind bewusst offen gehalten: Du
entscheidest, ob du sie wörtlich nimmst, frei interpretierst oder nur als Ausgangspunkt für etwas ganz Eigenes nutzt. Es gibt keine Jury, keine Pflicht zur Perfektion. Ziel ist allein,
den Stift täglich zu bewegen.
Warum mitmachen?
Routine aufbauen: Wer 31 Tage zeichnet, lernt, auch mit wenig Zeit dranzubleiben.
Kreativität trainieren: Ein einziger Begriff kann unendlich viele Ideen wecken.
Netzwerk & Motivation: Unter dem Hashtag #inktober findest du jeden Tag neue Zeichnungen, Inspiration und Austausch.
Disziplin entwickeln und "Einer von uns!" werden. Fortschritt spüren: Am Monatsende hältst du 31 Zeichnungen in der Hand und siehst schwarz auf weiß, wie sich dein Strich verändert hat.
Kompostion: So wird Ihr Bild ein Hingucker
13. bis 16. November 2025 | Kunstakademie Eigenart | Info & Anmeldung
Mein Inktober 2025
... lass uns zusammen zeichnen
Ich weiß, wie leicht man sich zu viel vornimmt und dann entmutigt aufgibt. Genau deshalb möchte ich den Inktober dieses Jahr gemeinsam mit dir angehen.
YouTube-Start:
Zum Auftakt zeige ich in einem Video am Sonntag, 28. September 2025 auf meinem Youtubekanal, wie ich die Prompts von 2024 ganz einfach umsetze - als Inspiration, und dass es nicht kompliziert sein muss.
Alltagstauglich: Während der ersten zwei Wochen habe ich selbst wenig Zeit, in der letzten Woche zeichne ich oft nur in der Mittagspause maximal 30 Minuten. Perfekt ist nicht das Ziel,
anfangen und weitermachen ist es.
Zoom-Treffen: Zwei kostenlose Online-Termine während des Monats, um Erfahrungen auszutauschen, Fragen zu stellen und uns gegenseitig zu motivieren.
Abschluss am Samstag, 1. November: Wir feiern, dass wir durchgehalten haben, beim großen „Einer von uns!“- Zoom-Meeting.
Jede und jeder, der bis zum Ende zeichnet, egal wie oft oder wie groß, gehört dazu.
Ich zeige täglich meine Zeichnung auf meinem TikTok-Kanal, damit wir uns gegenseitig anfeuern können. Der Oktober ist für mich auch nicht der perfekte Monat, aber genau das macht den Reiz
aus: die Veränderung spüren, das Gefühl, Teil von etwas Größerem zu sein.
Newsletter
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Bis bald, ich bedanke mich für dein Interesse.
Warum du beim Inktober mitmachen solltest
Inktober ist weit mehr als eine Zeichen-Challenge.
Wenn du 30 Tage lang täglich nach einem vorgegebenen Prompt skizzierst, trainierst du etwas Wertvolles: spontanes Skizzieren.
Skizzen sind kleine, vereinfachte Ideen – Gedanken, die du blitzschnell sichtbar machst. Dieses schnelle Erfassen begleitet mich seit 2007: Jeden Abend vor dem Schlafengehen und jeden
Morgen nach dem Aufwachen zeichne ich eine kurze Idee. So endet und beginnt jeder Tag mit Zeichnen – eine Routine, die mein künstlerisches Sehen geschärft hat.
Auch auf Reisen und als Urban-Sketcher ist diese Fähigkeit Gold wert.
Ob Reiseskizzen oder flüchtige Alltagsmomente: Wer spontan skizzieren kann, hält Eindrücke fest, bevor sie verschwinden.
Tipps zum spontanen Skizzieren findest du hier, auf meinem Blogartikel.
Ein weiterer Gewinn: Zeichnen nach Vorgabe.
Es ist ein Unterschied, ob du „irgendetwas“ zeichnest oder zu einem bestimmten Begriff ein stimmiges Motiv entwickelst. Genau das übt Inktober – und schärft dein kreatives Denken.
Und schließlich das Material: Tinte und Tusche.
Ein Monat lang mit unterschiedlichen Stiften und Techniken zu arbeiten, gibt dir Sicherheit und neue Ausdrucksmöglichkeiten – ein echter Schub für deine künstlerische Entwicklung.
ZEN-Zeichnen für westliche Köpfe, dazu findest du hier einen Blogartikel mit
Youtubevideos.
Mach mit auf deine Weise
Ob du jeden Tag eine schnelle Skizze machst, nur ein paar Minuten findest oder ab und zu eine aufwendige Arbeit schaffst:
Das Niveau bestimmst du selbst, keine Scheu. Hauptsache, du hältst den Stift in der Hand.
Bist du dabei? Dann schnapp dir dein Skizzenbuch und lass uns zusammen den Oktober mit Tinte füllen.
Ich habe ein Mappenwerk mit asiatischer Reibetusche gezeichnet. Hier findest du den Blogartikel
und auf Youtube die Videos dazu.
Melde dich jetzt an, um den Zoomlink zu erhalten und gemeinsam durch den Zeichen-Monat zu gehen. Die Teilnahme ist kostenlos.
Unsere Zoom-Treffen:
Dienstag, 14. Oktober 2025, 19.00 Uhr
Dienstag, 21. Oktober 2025, 19.00 Uhr
Samstag, 1. November 2025, 14.00 Uhr
Anmeldung für die kostenlose
Teilnahme
Hinweis:
Vor dem 12. Oktober erhältst du keine
Bestätigungsmail, einfach anmelden und dabei sein.
Die Prompts 2025
Mustache, Weave, Crown, Murky, Deer, Pierce, Starfish, Reckless, Heavy, Sweep, Sting, Shredded, Drink, Trunk, Ragged, Blunder, Ornate, Deal, Arctic, Rivals, Blast, Button,
Firefly, Rowdy, Inferno, Puzzling, Onion, Skeletal, Lesson, Vacant, Award
Schnurrbart, Weben, Krone, Trüb, Hirsch, Durchstecken, -bohren/-stoßen, Seestern, Rücksichtslos, Schwer, Fegen, Stechen, Zerrissen/Durchtrainiert, Trinken, Stamm,
Rau/Zerlumpt, Fehler, Verziert, Deal, Arktis, Rivalen, Explosion, Knopf, Glühwürmchen, Rowdy, Inferno, Rätselhaft, Zwiebel, Skelett, Lektion, Leer, und Auszeichnung
Scheu vor dem Mitmachen?
Du bist Anfänger, fühlst dich unzureichend usw.
Manchmal muss man sich durch das Leben einfach "durchlavieren".
Wie du mit dem Füller lavierte Zeichnungen schaffst, das erfährst du hier.
Mache einfach mit und zwar auf deinem Niveau, ohne Stress, ohne mehr sein zu wollen, als du bist, sei einfach du, wir sind nicht mehr oder besser. Was glaubst du, wie super du dich nach
den 4 Wochen fühlst?
Wie du das Zeichnen lernen kannst, das erfährst du hier.
Einer von uns!
Bis bald auf YouTube, Zoom und TikTok.
Nach der Zeichnerei wieder Lust auf Farbe?
Malerei spontan und frei
27. bis 31. Oktober 2025 | Info & Anmeldung
Meine Workshops bei Boesner:
boesner Forstinning, 24.10.2025 - Farbfeldmalerei
boesner Leinfelden-Echterdingen, 08.11.2025 - Zeichnen lernen für Anfänger
boesner Augsburg, 12.12.2025 - Vom Gegenstand zum abstrakten Bild
boesner Neu-Ulm, 23.01.2026 - Urban Sketching & Fototransfer
boesner Forstinning , 24.01.2026 - Urban Sketching & Fototransfer
boesner Augsburg, 07.02.2026 - Zeichnen, Monotypie & Mischtechnik
boesner Augsburg, 14.02.2026 - Vorführung: Farbrausch mit Sennelier
boesner Neu-Ulm, 13.03.2026 - Zeichnen, Monotypie & Mischtechnik
boesner Forstinning , 04.04.2026 - Farbfeldmalerei
boesner München, 25.04.2026 - Vorführung: Farbrausch mit Sennelier
Inhaltlich Verantwortlicher gemäß § 18 Abs. 2 MStV ist,
Gerhard Marquard, Josef-Kloo-Str. 1 B, 86899 Landsberg am Lech, September 2025
Mein Text darf ohne meine schriftliche Erlaubnis nicht in Kursen o.ä. verwendet werden. Auf Sozialen Medien darf dieser Artikel ohne Erlaubnis geteilt werden
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Banksy-der Mann mit dem sprühenden Humor
(Tue, 23 Sep 2025)
Banksy: Rätsel um den Street-Art-Star
Werk, Bedeutung und geheime Identität
Wer ist Banksy und warum ziehen seine Bilder Millionen Menschen in den Bann?
Ob das Mädchen mit dem roten Herzballon, der Junge, der einem Soldaten eine Blume reicht, oder die Putzfrau, die den Asphalt wie einen Teppich hochzieht: Banksys Motive sind sofort
erkennbar und erzählen ganze Geschichten in einem einzigen Bild. Sie zeigen Menschen in einer verdrehten Welt, mal poetisch, mal provozierend und immer mit einem Augenzwinkern.
Doch wer steckt hinter dem Namen „Banksy“? Der Begriff selbst bedeutet nichts Offensichtliches; er ist kein Künstlername mit versteckter Übersetzung, sondern ein bewusst gewähltes
Pseudonym. Diese völlige Offenheit des Wortes verstärkt das Geheimnis: keine Botschaft, kein Hinweis, nur ein Tarnmantel, der bis heute nicht gelüftet wurde. Gerade diese Anonymität macht
jeden neuen Banksy-Auftritt zu einem weltweiten Ereignis.
Hier beleuchte ich die faszinierende Welt dieses Street-Art-Phantoms, und du erfährst, wie ein unbekannter Künstler mit Schablonen, Humor und scharfer Gesellschaftskritik die Kunstwelt
aufmischt und warum seine Werke trotz Anonymität zu den teuersten unserer Zeit gehören.
Herkunft und Identität
Banksy stammt vermutlich aus Bristol in England und wurde in den 1970er-Jahren geboren.
Seine genaue Identität ist bis heute nicht bestätigt, auch wenn Journalisten immer wieder Namen wie Robin Gunningham nennen. Banksy selbst bildet den Schatten für seine Kunst, die so noch
stärker im Rampenlicht strahlt.
Stil und Technik
Bekannt wurde Banks durch Schablonengraffiti: präzise, oft zweifarbige Motive, die sich leicht und schnell aufbringen lassen. Seine Werke kombinieren gesellschaftskritische Botschaften
mit Humor und oft schwarzem Witz.
Zeichnen lernen kannst du mit meinem Minikurs, klicke hier zum Blogartikel.
boesner Augsburg, 07.02.2026 - Zeichnen, Monotypie & Mischtechnik
boesner Neu-Ulm, 13.03.2026 - Zeichnen, Monotypie & Mischtechnik
Bekannte Werke und Aktionen
„Girl with Balloon“ eines seiner bekanntesten Motive, das 2018 während einer Auktion bei Sotheby’s teilweise durch einen versteckten Schredder zerstört wurde.
„There Is Always Hope“ und „Flower Thrower“ zählen zu seinen ikonischen Bildern.
Er hat ganze Häuserfassaden und Straßen in vielen Großstädten gestaltet.
Ausstellungen und Projekte
2015 organisierte er Dismaland, ein düsteres Vergnügungspark-Projekt in Weston-super-Mare.
Er eröffnete das Walled Off Hotel in Bethlehem, mit Blick auf die Mauer zwischen Israel und Palästina, das zugleich Kunstinstallation und Hotel ist.
Rechtslage und Vermarktung
Banksys Werke sind oft rechtlich heikel, weil Street Art auf fremden Wänden in vielen Ländern als Sachbeschädigung gilt. Trotz Anonymität ist der Marktwert seiner Werke enorm gestiegen;
einzelne Leinwände und transportierbare Arbeiten erzielen Millionenbeträge.
Um Echtheit zu bestätigen, gründete er die Pest Control Office, die offizielle Zertifikate für echte Banksy-Werke ausstellt.
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Bedeutung
Banksy gilt als Ikone der politischen Street Art, der den Kunstmarkt herausfordert und Fragen nach Urheberrecht, Kommerz und öffentlichem Raum aufwirft.
Spekulationen um Banksys Identität
Seit den frühen 2000er-Jahren tauchen immer wieder Hinweise auf, wer sich hinter dem Künstlernamen Banksy verbergen könnte. Am häufigsten wird der Name Robin Gunningham genannt, ein in
Bristol geborener Künstler, der vom Alter und der Vita her passen würde. Beweise gibt es dafür jedoch nicht. Auch andere Theorien, von einem Musiker der Band Massive Attack bis hin zu
einem Kollektiv mehrerer Personen, halten sich hartnäckig, sind aber nie bestätigt worden.
Trotz dieser Ungewissheit ist klar: Banksy agiert nicht völlig im Verborgenen. Für Verkäufe auf Auktionen oder für Ausstellungen ist eine gewisse rechtliche und steuerliche Struktur
unvermeidlich. Hier kommt sein eigenes Echtheitsbüro Pest Control Office ins Spiel. Diese unabhängige Instanz zertifiziert jedes Werk, das in den Handel gelangt. Käufer und Auktionshäuser
wissen dadurch, dass der Künstler den Verkauf autorisiert hat – ohne dass seine bürgerliche Identität offengelegt werden muss. Ob über Treuhandkonten, anonyme Firmenkonstrukte oder
bevollmächtigte Vertreter: Es gibt zahlreiche legale Wege, Zahlungen abzuwickeln und Steuern abzuführen, ohne den Namen hinter dem Pseudonym öffentlich preiszugeben.
Banksys anonyme Aktionen
Banksys Karriere lebt von spektakulären Aktionen, die oft über Nacht auftauchen und die Weltpresse überraschen. Einige der bekanntesten Beispiele:
Westjordanland-Mauer (2005): In Bethlehem und Umgebung sprühte er großformatige Motive auf die israelische Sperranlage. Seine friedenspolitischen Bilder, etwa ein Mädchen, das Ballons
trägt, wurden sofort zu internationalen Symbolen.
Dismaland (2015): Ein temporärer „Anti-Vergnügungspark“ im britischen Weston-super-Mare. Ohne Vorankündigung öffnete er für wenige Wochen und zog Tausende Besucher an, die düstere
Parodien auf Konsum und Popkultur erleben wollten.
Self-Destructing Artwork (2018): Bei Sotheby’s in London schredderte sich das Gemälde Girl with Balloon unmittelbar nach dem Zuschlag zur Hälfte. Ein perfekt geplanter Coup, der den
Kunstmarkt gleichzeitig verspottete und befeuerte.
Corona-Jahre (2020/21): Während der Pandemie tauchten in London neue Wandbilder auf, darunter Krankenschwestern als Superheldinnen, eine Hommage an medizinisches Personal.
Allen Aktionen gemeinsam ist der Überraschungseffekt. Banksy kündigt nichts an, arbeitet nachts oder in verschleierten Teams und nutzt soziale Medien, vor allem Instagram, um Werke im
Nachhinein als authentisch zu bestätigen. Diese Mischung aus Geheimhaltung, gesellschaftlicher Botschaft und perfektem Timing ist ein wesentlicher Teil seiner künstlerischen Strategie,
und erklärt, warum jede neue Arbeit weltweit Schlagzeilen macht.
Banksy und der Kunstmarkt
Trotz, oder gerade wegen seiner Anonymität zählt Banksy zu den gefragtesten Künstlern der Gegenwart. Seine Werke erzielen regelmäßig Millionenbeträge auf Auktionen. 2021 wurde
beispielsweise Love is in the Bin, das geschredderte Girl with Balloon, bei Sotheby’s für über 18 Millionen Pfund verkauft, ein Rekord für ein Street-Art-Werk.
Der Handel mit Banksy-Arbeiten funktioniert dank klarer Strukturen. Pest Control Office, das Echtheitsbüro des Künstlers, vergibt offizielle Zertifikate. Nur mit diesem Nachweis
akzeptieren große Auktionshäuser ein Werk für den Verkauf. Diese Institution ersetzt die sonst übliche direkte Signatur oder persönliche Bestätigung und sichert sowohl Käufer als auch den
Künstler ab.
Interessant ist, dass Banksys Marktwert durch seine Anonymität sogar gestärkt wird. Die Mischung aus Rätsel und öffentlicher Präsenz erzeugt Begehrlichkeit. Sammler schätzen nicht nur die
gesellschaftskritische Botschaft, sondern auch das Ereignis, das jedes neue Werk begleitet: Wo taucht es auf, wie lange bleibt es, und wird es vielleicht über Nacht übermalt? Diese
Unsicherheit verleiht jedem Stück einen Hauch von Einmaligkeit.
Auch die Street-Art-spezifische Vergänglichkeit spielt eine Rolle. Ein Wandbild kann durch Wetter, Bauarbeiten oder Übermalung verschwinden, was den Reiz und den Wert steigert, wenn es
rechtzeitig auf transportable Träger gerettet wird. Gleichzeitig hat Banksy immer wieder betont, dass Kunst im öffentlichen Raum kostenlos für alle zugänglich sein sollte – ein
Spannungsfeld zwischen Markt und Idealen, das den Diskurs um seine Arbeiten zusätzlich befeuert.
Banksys gesellschaftskritische Botschaft
Banksys Bilder sind weit mehr als bunte Wandmalereien. Sie funktionieren wie pointierte Kommentare zu den großen Themen unserer Zeit: Krieg, Kapitalismus, Konsum, Überwachung und
Machtmissbrauch. Statt lange Essays zu schreiben, setzt er auf visuelle Schlagzeilen. Ein einziges Bild erzählt eine ganze Geschichte und bleibt sofort im Gedächtnis.
Ein bekanntes Beispiel ist „Girl with Balloon“, das Motiv des kleinen Mädchens, das einen roten Herzluftballon loslässt. Für viele symbolisiert es verlorene Unschuld und die zerbrechliche
Hoffnung in einer Welt voller Konflikte. In "Flower Thrower" ersetzt ein Aktivist den Molotowcocktail durch einen Strauß Blumen, ein klarer Aufruf, Gewalt durch Frieden zu ersetzen.
Banksy reagiert auch direkt auf aktuelle Ereignisse. Während der Flüchtlingskrise 2015 schuf er in Calais das Werk "The Son of a Migrant from Syria", das Steve Jobs als syrischen
Flüchtling zeigt, eine Erinnerung daran, dass selbst erfolgreiche Gesellschaften auf Migration beruhen. In New York kritisierte er mit dem Motiv "Sweeping It Under the Carpet" den Umgang
mit sozialen Problemen, die buchstäblich „unter den Teppich gekehrt“ werden.
Seine Arbeiten erscheinen oft über Nacht an Gebäuden, Brücken oder Mauern, so dass sie die Passanten überraschen und mitten im Alltag zum Nachdenken bringen. Street Art als offene
Galerie: Jeder kann sie sehen, niemand muss Eintritt zahlen. Das widerspricht dem klassischen Kunstbetrieb, in dem Exklusivität und hohe Preise dominieren und macht Banksys Kritik an
Konsum und Kommerz besonders deutlich.
Trotz der hohen Auktionserlöse legt Banksy Wert darauf, dass der öffentliche Charakter seiner Werke nicht verloren geht. Er hat wiederholt erklärt, dass er keine Galerie-Ausstellungen im
traditionellen Sinne plant und den freien Zugang für alle bewahren möchte. Wenn Sammler ein Werk aus einer Hauswand herauslösen, ist das für ihn eher ein Beleg für den Widerspruch
zwischen Idealen und Markt, den er mit jedem neuen Stück aufs Neue sichtbar macht.
Seine Kunst lebt genau von diesem Spannungsfeld: leicht verständliche Motive, komplexe Inhalte. Wer an einem Banksy vorbeigeht, versteht sofort die Ironie und wird zugleich mit unbequemen
Fragen konfrontiert über Krieg, Überwachung, Umweltzerstörung oder den Wert von Freiheit. Damit ist Banksy nicht nur ein Street-Art-Künstler, sondern einer der einflussreichsten
politischen Kommentatoren unserer Zeit, dessen Stimme ohne Worte auskommt.
Graffitis unter den Brücken, lese hier meinen Artikel zu "Illegitimi non
carborundum".
Bekannt ist dieser Spruch auch als "Don't let the bastards grind you down".
Banksy und der Film „Exit Through the Gift Shop“
Banksy überrascht nicht nur mit Wandbildern, sondern auch mit Bewegtbild. 2010 brachte er den Dokumentarfilm "Exit Through the Gift Shop" heraus, ein Werk, das genauso rätselhaft ist wie
seine Street Art. Offiziell erzählt der Film die Geschichte des französischen Hobbyfilmers Thierry Guetta, der besessen ist von Street-Art-Künstlern und schließlich selbst zum Künstler
„Mr. Brainwash“ wird. Guetta begleitet Größen wie Shepard Fairey und Banksy, während er die Entstehung der weltweiten Street-Art-Bewegung dokumentiert.
Doch wie viel davon real ist, bleibt unklar. Banksy inszeniert sich selbst nur in Silhouette und mit verzerrter Stimme, wodurch der Film zwischen Dokumentation, Satire und Kunstaktion
schwankt. Viele Kritiker vermuten, dass Banksy das Projekt als ironischen Kommentar auf den Kunstmarkt nutzt: Ein Mann ohne künstlerische Ausbildung wird dank Hype und Medienrummel über
Nacht zum Star, genau das System, das Banksy mit seiner anonymen Kunst immer wieder infrage stellt.
Der Film wurde 2011 für den Oscar als „Bester Dokumentarfilm“ nominiert und gilt heute als Schlüsselwerk, um Banksys Haltung zu Kommerz, Authentizität und dem schnellen Ruhm in der
Kunstszene zu verstehen. Wer Banksys Botschaft besser begreifen will, findet hier eine unterhaltsame, vielschichtige Einführung.
Teuer kaufen
Einen echten „Banksy“ kauft man am besten über sein Büro "Pest Control Office“.
Ein unsignierter Druck ist ab ca. 3000 £ zu haben.
Signiert wird die Sache erheblich teurer, ca. 50.000 £ – über 200.000 £.
Ein Originalgemälde wurde bei Sothebys zu 7,55 Millionen £ verkauft
Preiswerter mit Zukunftsblick:
Wenn man die Preise für einen echten Banksy hört, kann einem schon schwindelig werden, und da liegt der augenzwinkernde Gedanke nahe: Warum nicht selbst zum Künstler werden? Statt
Millionen auszugeben, könntest du deine eigene Handschrift entwickeln, die vielleicht eines Tages genauso gefragt ist.
Falls du nun neugierig geworden bist, die Grundlagen zu erlernen oder schon immer davon geträumt hast, deine Ideen auf Leinwand zu bringen, meine Malkurse bieten den perfekten Start. Wer
weiß, vielleicht sprechen wir in ein paar Jahren über „Deine“ Werke auf Auktionen.
Kurse & Workshops
Inhaltlich Verantwortlicher gemäß § 18 Abs. 2 MStV ist,
Gerhard Marquard, Josef-Kloo-Str. 1 B, 86899 Landsberg am Lech, September 2025
Mein Text darf ohne meine schriftliche Erlaubnis nicht in Kursen o.ä. verwendet werden. Auf Sozialen Medien darf dieser Artikel ohne Erlaubnis geteilt werden
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