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ZEN im Geiste des Zeichnens (Sa, 08 Jun 2024)
ZEN in der Kunst des ... … Teetrinkens, des Malens, des Nichthandelns, des Putzens, ZEN und die Kunst, ein Motorrad zu warten und natürlich „ZEN in der Kunst des Bogenschießens“.   Zen taucht im Alltag auf, und ich kann Zen-Gedanken annehmen oder sie unbemerkt vorbei fliegen lassen.   Vor circa 30 Jahren habe ich das Buch eines Holländers gelesen, der ein Jahr in einem japanischen Zen-Kloster verbracht hatte. Im Buch beschreibt er seinen Klosteralltag und seine ihm zugewiesene Aufgabe, die ihm zur Erleuchtung verhelfen sollte, sein Kōan. Thumbnail für das youtubevideo zu zen Voutube-Video Deshalb bleibst du unterhalb deiner künstlerischen Möglichkeiten! Klicke hier zum Video Thumbnail zu einem youtubevideo
Kōan Kōan-Rätsel sind für westliche "Hirne" wahrlich eine Herausforderung.   Der Schüler bekommt vom Meister sein Kōan aufgetragen und übt sich darin, den Gehalt meditativ zu erfassen und eine Antwort zu finden, die das im Kōan steckende Rätsel auflöst. Der Meister erkennt an seiner Antwort, welchen Bewusstseinszustand sein Schüler erreicht hat und auch, welche Einsicht in das Leben bis zu diesem Zeitpunkt im Schüler herangereift ist.   Der Autor beschreibt das so: Sein Kōan lautete:   „Wenn deine rechte Hand in deine linke klatscht, was macht dann deine linke Hand?   Jeden Morgen musste er zum Meister, der ihn nach der Antwort fragte, und jeden Morgen antwortete er mit: „Ich weiß es nicht, Meister“.   In den ersten Wochen gelingt dies wohl noch ohne größere Selbstzweifel, aber dann nur noch mit einem ganz schlechten Gefühl und nur der Gedanke daran lässt schon den Blutdruck steigen. Der Marathon-Mönch In einer Arte-Dokumentation sah ich einmal einen Themenabend zum Thema Zen. Es ging u.a. um den Marathon Mönch.   Jeden Morgen geht er zügig eine lange Strecke (ich weiß nicht mehr, ob es 42 Kilometer waren oder weniger), um durch das Gehen seine Erleuchtung zu erlangen. Nach seinem täglichen Fußmarsch musste er seinen Pflichten als Mönch nachgehen.   Ein anderer Mönch, etwa 80 Jahre alt, erzählte, dass er einmal drei Monate gehend verbrachte, ohne zu schlafen. Er ging dabei im Kreis, hatte aber einen Stuhl, auf den er sich, wenn er sehr erschöpft war, kurz zum Ausruhen setzen konnte.   Er sagte dazu: „Was für eine großartige Leistung das war, das sehen Sie daran, dass Sie, ein Kamerateam aus Europa, kommt, um mich, einen alten unbedeutenden Mönch in Japan, zu interviewen ...“.   Dieser letzten Geschichte hätte ich kaum Glauben schenken können, hätte ich nicht zuvor eine Dokumentation über einen Einhandsegler gesehen, der an einer dreimonatigen Hochseeregatta teilgenommen hatte und ganz alleine sein Boot manövrierte.   Er erzählte: „Man schläft nur hier und da 15 Minuten lang, und nur wenn sich ein ruhiger Moment ergibt. Ich muss ja immer aufpassen, was das kleine Boot macht, damit ich nicht kentere.“ zeichnung des Montserrat gebierges Zeichnung mit schwarzer acrylfarbe und ölkreide
Tortur oder der Weg zur Erleuchtung? Müsste ein Missetäter zur Strafe drei Monate im Kreis laufen und dürfte sich nur ab und zu auf einen Stuhl zum kurzen Ausruhen setzen, dann wäre dieser Mensch sehr wahrscheinlich gebrochen.   Dieser Mönch setzte sich freiwillig dieser Situation aus, um darin seine Einsicht in das Leben zu finden. Ich weiß nicht, ob er Erleuchtung erlangt oder Erkenntnis gefunden hatte, aber überlebt hatte er die Aufgabe ohne psychische Schäden.   Jeder von uns kennt wohl irgendwelche Geschichten von Verunglückten, die bis zu ihrer Rettung die lebensbedrohliche Situation gut meisterten.   Ein Bergsteiger erklärte, dass er in eine Gletscherspalte gestürzt war und auf die Rettung warten musste. Alles war kompliziert und es vergingen mehrere Tage, bis er wieder in Sicherheit war. Er trug kaum Erfrierungen davon und war mental in guter Verfassung. Er meinte dazu: „Ich hatte mir immer vorgestellt, am Strand in der Sonne zu liegen“. Zen in der Kunst des Bogenschießens Eugen Herrigel war ein deutscher Philosoph und lehrte ab 1924 fünf Jahre lang in Japan Philosophie. Ab 1926 nahm er Unterricht im Bogenschießen bei Meister Awa Kenzo. Meister Awa Kenzo hatte einen neuen Stil des Bogenschießens entwickelt, aber mit Zen hatte er sich vorher nie beschäftigt.   Herrigel beschreibt im Buch seine Suche nach dem Geist des Zen, das Bogenschießen war das Vehikel dazu.   Zurück in Deutschland wurde Herrigel 1929 an der Universität von Erlangen zum Professor ernannt, von 1944-45 war er dort als Rektor tätig.   In seinen ab 1937 veröffentlichten Publikationen versuchte er, die Gemeinsamkeiten zwischen den verschiedenen deutschen und japanischen Geisteshaltungen darzustellen. U.a. geht es dabei um die innere Einstellung und Haltung der Samurai und um die Verherrlichung des Todes für das Vaterland (Herrigel war aktives Mitglied bei der NSDAP).   Alle, die diesen „romantischen“ Kampf um die „Freiheit“ heroisieren, erleben diesen Kampf nur am Schreibtisch sitzend, nicht im Schützengraben. Ihre Parole ist:   „Seid nicht feige Leute, lasst mich hinter’n Baum“*.   Ray Bradbury („Fahrenheit 451“ von 1953) war jedenfalls von Herrigels Buch so beeindruckt, dass er eines seiner Bücher „Zen, in der Kunst des Schreibens“ betitelte.   U.a. schrieb Bradbury, wer etwas über das Schreiben erfahren will, der sollte Herrigels Buch über das Bogenschießen lesen. Dort steht alles, was ein Schriftsteller über das Schreiben wissen muss. Der Tuschezeichner Tiefer berührt als Herriegel, den ich nur amüsiert gelesen habe, hat mich folgende Geschichte oder Bericht:   Es gibt oder gab, angeblich, ein Kloster in Japan, und eine der Meditationsübungen dort war die Tuschezeichnung.   Der Zeichner zeichnete z.B. Kirschblüten. War die Zeichnung fertig, gab er sie in ein Becken mit glühender Holzkohle, worauf sein Kunstwerk verbrannte.   Schöne Dinge herzustellen, nicht um diese zu bewahren, auszustellen oder zu verkaufen, sondern der Vernichtung preiszugeben, geht kaum in unsere westlichen Köpfe, ähnlich wie das Kōan. Nach all der Mühe soll doch dabei etwas für uns herausschauen. Eine innere Wertschöpfung, die statt Geld und Ruhm nur den Geist des Tuns in sich trägt, wird, milde ausgedrückt, als nicht nachvollziehbar gesehen. zeichnung aus dem Kurs, unten Baumstamm, oberer Teil Baum aus dem Park Zeichnung, parkweg in münchen, tusche zeichnung
ZEN in der Kunst des Zeichnens Was soll es nun bringen, die eigenen Zeichnungen abzufackeln?   Es geht dabei um eine Grenzerfahrung.   Wenn ich die Zeichnung unmittelbar nach dem Zeichnen zerstöre, egal wie gelungen sie ist, dann kann ich alle Ideen zulassen.   Malen oder zeichnen wir, dann geht es meistens darum, etwas zu können und dies zu zeigen. Besser zu sein als... oder Geld damit zu verdienen.   Geld ist ein Argument, denn damit wird das Spiel diesseits des Jenseits eben gespielt, aber „mitgenommen“ hat davon auch noch keiner einen Cent.   Es geht bei dieser Art des Zeichnens darum, zu erfahren, wozu ich in der Lage bin, welche Fähigkeiten ich habe, würde ich mich von selbst auferlegten und kulturellen Zwängen nicht beherrschen lassen. Am Ende steht immer die Frage nach dem Wer-bin-ich?   Ein bisschen verbranntes Papier und etwas Zeit sind ein günstiges Eintrittsgeld, für vielleicht eine tiefe Einsicht.   Die richtige Einstellung des Zeichners: Wolfe Lowenthal* schreibt in seinem Buch "Es gibt keine Geheimnisse" über den großen Taijimeister Chen-Man-Ch'ing, dass er sich vor dem Tuschezeichnen von einem Glas Whisky inspirieren ließ. "Man soll nicht vor Heiligkeit stinken", meinte Chen-Man-Ch'ing Arbeitstisch im Kurs, zeichentusche skizzen und stifte das feuer, um die zeichnungen zu verbrennen
Verbrennen und neu anfangen! Das ist ähnlich wie die „Türentechnik“, die zur Entscheidungsfindung beitragen kann. Dabei stelle ich mir eine Türe vor, durch die ich hindurch gehen kann und mir dabei die Frage stelle: Wie sollte diese Welt dahinter aussehen?   Eine verwandte Technik findet sich im Buch von Michael Gelbs, das Leonardo-Prinzip.   Eine Aufgabe darin ist, 100 Fragen aufzuschreiben. Nur Fragen – keine Antworten.   Die ersten 50 Fragen werden schnell geschrieben sein, das sind die aktuellen Themen. Dann aber werde ich länger reflektieren müssen, denn jetzt kommen die tieferliegenden Fragen, die der Alltag mit seinem "Staub" bedeckt hält.   Auf das Zeichnen übertragen: Ich zeichne eine Idee oder Gesehenes und verbrenne es umgehend. Ich zeichne die nächste und die weiteren Ideen und jede Zeichnung wird verbrannt. Dadurch, dass ich die Qualität der einzelnen Idee und Zeichnung nicht reflektiere, sondern jede ohne zu Hinterfragen zeichne und verbrenne, komme ich irgendwann an immer noch tiefere Gedanken oder handwerkliche Fähigkeiten heran.   Abschließend fällt mir dazu nur noch das Sprichwort* ein:   Erfahrungen sammelt man wie Pilze:   Einzeln und mit dem Gefühl, dass die Sache nicht ganz geheuer ist. Kurse Zen in der Kunst des Zeichnens, Kunstakademie Eigenart, 28.-30. Juni   boesner Forstinning , 19.07.2024 - Zeichnen lernen für Anfänger   boesner Neu-Ulm, 20.07.2024 - Zeichnen lernen für Anfänger   boesner Bad Reichenhall, 26.07.2024 - Farbenklang boesner München, 10.08.2024 - Zeichnen lernen für Anfänger boesner Forstinning , 30.08.2024 - Farbenklang *Wolfe Lowenthal, Es gibt keine Geheimnisse, Kolibri Verlag   Inhaltlich Verantwortlicher gemäß § 18 Abs. 2 MStV ist,  © Gerhard Marquard, Josef-Kloo-Str. 1 B, 86899 Landsberg am Lech, 9. Juni 2024 Die Verwendung meines Textes darf nur mit meinem schriftlichen Einverständnis erfolgen. Verbeitung, pinnen oder posten auf social media erfordert keine Erlaubnis, nur mein Name und meine Website muss sichtbar genannt werden.  
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Die Praxis der Farbtheorie (Mon, 15 Jan 2024)
abstrakte malerei und das naturvorbild in bad heilbrunn Wie aus Farbflecken ein Bild entsteht Ein Bild an der Wand wirkt entweder durch das Motiv, durch seine Farben oder durch ein Wechselspiel aus beidem. Die Frage, die sich der Betrachter stellt, ist, wie schafft es der Künstler, diese Farbmagie in ein Bild zu packen? Vorstellbar ist das so: An den TV-Geräten der 70/80er Jahre, stellte man die Helligkeit, den Kontrast und die Farbe immer wieder nach, um eine bessere Bildqualität zu erhalten. Heutzutage werden Fotos am PC oder Smartphone nach ähnlichen Gesichtspunkten bearbeitet. abstraktes oelbild, grün und rot abstrakte Landschaft, acrylbild auf papier abstrakte malerei, abstraktion nach naturvorbildern
"Farbe dominiert Form" Etwa so ist das in der Malerei. Das Malen ist wie das Sortieren von hellen, dunklen oder bunten Farbflecken auf der Leinwand. Das Maß, nach dem sortiert wird, sind ausgewählte Farbkontraste. In der abstrakten, wie in der gegenständlichen Kunst gilt, ob sich ein Hingucker entwickelt, hängt vom Farbgefühl des Malers und dem harmonischen Zusammenspiel dieser Farbkontraste ab. Der Lehrsatz: „Farbe dominiert Form“, verdeutlicht dies. Workshops An diesem Kurstag erfahren Sie die Wirkungsweisen der einzelnen Kontraste und worauf sie ein Auge beim Malen haben sollten.   Nach diesem Kurs werden sie verstehen, wie sie die Farbkontraste beim Malen zu berücksichtigen haben, und was sie tun können, falls sie sich in ihrem Bild verloren haben. Aufgegebene Bilder zu retten, wird ihr neues Vergnügen sein. Allerdings, Farbgefühl zu entwickeln ist wie das Etüdenspiel beim Pianisten, es braucht Übung. Wege in die Abstraktion 1.-5. Juni 2024 Kunstakademie Eigenart Info & Anmeldung abstrakte landschaft mit acrylfarben
Kontrastprogramm Farbe 08. bis 12. Juli 2024, Info & Anmeldung Die Farbe schafft das Bild, 23. bis 27. Oktober 2024, Info & Anmeldung
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